Die Preise für Rohkaffee steigen und werden tendenziell eher noch weiter steigen. Warum dies geschieht, werden wir Ihnen un unserem Beitrag schildern.
Wir alle bemerken, wie die Rohstoffpreise stark ansteigen. Allein in den letztem Jahr um 55%. Auch die Kaffeerohstoffpreise machen keinen Halt davor. Durch diese steigenden Kosten für uns Röster und für die Kaffeebauern sind auch wir gezwungen darauf zu reagieren und müssen die Preise anpassen.
Eine der Hauptgründe sind die Klimaextreme um den Kaffeegürtel entlang des Äquators, die zu Missernten führen, insbesondere in Brasilien mit seiner extremen Trockenheit zu Beginn der Saison und des anschließenden Frosts. Dadurch entstand ein Produktionsrückgang um 15 Prozent auf 39,1 Millionen Sack gegenüber 46 Millionen Sack im Vorjahr. Die Zerstörung der Ernte wird man noch Jahre spüren und die Erträge werden auf einem niedrigen Niveau bleiben. Kaffee ist eine recht empfindliche Pflanze und benötigt besondere Bedingungen. Die Pflanzen sind enorm sonnenempfindlich und sollten somit nur indirekt dem Sonnenlicht ausgestellt sein, auch benötigen sie eine bestimmte Idealtemperatur (Arabicabohnen benötigen eine Temperatur von mindestens 18-25 Grad). Wenn diese Temperaturen stark schwanken oder aber aufgrund des Wetters die Ernte schlechter ausfällt, verknappt sich das Angebot und die Preise steigen. Gerade in Honduras sind die Preise für uns enorm gestiegen. Wirbelstürme und enorme Hitze in Honduras zerstörten die Plantagen, was somit zu langfristigen Schäden geführt hat. Das Düngemittel wurde über die die letzten Jahre viel teurer und Arbeitskräfte der Kaffeebauern forderten mehr Geld mit der Konsequenz bei Verweigerung einer Lohnerhöhung ansonsten die Erntearbeit einzustellen. Somit war unsere Kaffeebäuerin Rossy aus Marcala gezwungen, uns um eine Preissteigerung von 4 Dollar das Kilo zu bitten. Auch in anderen Ländern aus Südamerika war dies der Fall. Wir haben all unseren Kaffeebauern die geforderte Preiserhöhung gegeben. Zusätzlich macht die Corona- Pandemie den Bauern das Leben schwer, durch Lockdowns und Container- Knappheit in den Häfen kann der Kaffee aus den exportierenden Ländern nicht weitertransportiert werden, was zu einer zusätzlichen Verknappung auf dem Weltmarkt führt. Verschärft wird dies noch durch eine Kapazitätskrise in der Schifffahrt, die ebenfalls teilweise durch Corona mit verursacht wurde. Dadurch sind die Frachtkosten gestiegen, die wiederum einen hohen Anteil am Kaffeepreis haben. Auch wir warten immer noch auf manchen Rohkaffee, der nur mit erheblichem Aufwand zu uns gelangt. In vielen Fällen werden kostspielige Zusatzfrachter und Routen eingeplant, die die Preise in die Höhe treiben lassen. Zum Beispiel unser Kaffee aus Kolumbien (Samaniego und Nariño) liess auf sich warten, da durch die politischen Unruhen im Lande die Strassen und Häfen blockiert wurden und es somit zu Verzögerungen bei der Verschiffung des Kaffees kam, was zu einer weiteren Preissteigerung geführt hat, da somit das Angebot geringer als die Nachfrage war. Ein weiterer Grund ist der momentan recht starke Dollar, der einen Einfluss auf den Preis vom Rohkaffee hat, da generell der Rohkaffee in Dollar gehandelt wird.
Auch neben dem Rohkaffee gab es bei den Verpackungen, der Logistik und dem Versand eine erhebliche Preiserhöhung. Die Gaspreise sind ebenfalls in die Höhe gegangen, was auch für uns Auswirkungen hat, da wie mit Propangas rösten. Der stark gestiegene Rohkaffeepreis in Kombination mit den hier genannten Punkten führte dazu, dass es unvermeidbar für uns war, die Kaffeepreise für Sie zu erhöhen. Leider ist in absehbarer Zeit keine Entspannung der Situation zu erwarten, speziell beim Rohkaffee wird es lange dauern, die Schäden auszugleichen und die Erntemengen wieder auf das altre Niveau zu bekommen.
Wir möchten uns hiermit bei Ihnen für Ihre Treue bedanken, dass Sie weiterhin unseren biologisch angebauten und fair gehandelten Kaffee kaufen. Falls Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich sehr gerne an uns.
Ihr Rösterei-Team